
ALMO-Ochsen als Landschaftsgärtner: Warum Tierschutz gleichzeitig Umweltschutz ist
VIER PFOTEN und Firma Schirnhofer fördern mit „Tierschutz-kontrolliert“-Gütesiegel nachhaltige Bodenbewirtschaftung
Seit Mai 2017 ist die steirische Firma Schirnhofer Lizenznehmer des „Tierschutz-kontrolliert“-Gütesiegels von VIER PFOTEN. Konkret sind es drei Produkte vom „ALMO“-Almochsen, die bei den Handelsfirmen der REWE International AG, MERKUR und PENNY, gelistet sind. Das Gütesiegel garantiert verbesserte Bedingungen für die Haltung, den Transport und die Schlachtung der Tiere. Die kleinstrukturierte Landwirtschaft der ALMO-Bauern, die bei Schirnhofer unter Vertrag stehen, fördert darüber hinaus aber auch die nachhaltige Bodenbewirtschaftung und trägt entscheidend zum ökologischen Gleichgewicht in den nahegelegenen Regionen in der Steiermark, Niederösterreich und Kärnten bei. Das bedeutet auch, dass die Jahreszeiten eine entscheidende Bedeutung für die Tiere haben. Nach Monaten auf saftigen Almen hat seit November für die ALMO-Ochsen die Winterperiode begonnen, in der sie über einen geräumigen Laufstall und in vielen Fällen über einen Auslaufbereich verfügen.
ALMO-Rinder sind von Frühjahr bis Spätherbst auf der Weide und daher wertvolle Landschaftsgärtner. Sie tragen zum Erhalt der Almen bei, die sonst verwalden würden. Nicht umsonst wurde die Teichalm-Sommeralm-Region vom Land Steiermark als Naturpark ausgewiesen. Umgekehrt finden die Tiere eine große Vielfalt an saftigen Gräsern und würzigen Kräutern als wertvolle, nachhaltige und tiergerechte Futtergrundlage.
Bis Ende der 1980er Jahre wurden die Ochsen der Region lebend als billige Fleischlieferanten nach Nordafrika exportiert. Für die Tiere war die lange Mittelmeerreise eine strapaziöse und qualvolle Prozedur. Schließlich beschlossen 45 Bauern aus der Region, ihrem Leid ein Ende zu setzen und schlossen sich 1988 zum ALMO-Verein zusammen. 1995 nahm sie die Firma Schirnhofer unter Vertrag. Das „Tierschutz-kontrolliert“-Gütesiegel wertet die Produkte zusätzlich auf.
In der konventionellen Haltung leben die Tiere in der Regel in eintönigen Ställen. Mastrinder und Schweine werden auf harten Beton-Spaltenböden gehalten, ohne Zugang zu Stroh oder sonstigem kaubaren Beschäftigungsmaterial. Schweine werden ohne Schmerzausschaltung kastriert, ihnen werden die Schwänze kupiert, also abgeschnitten. Intensiv gehaltene Masthühner wachsen schneller als ihr Skelett das Gewicht tragen kann – viele können daher zum Ende der Mast kaum noch laufen. Sie leben in extremer Enge, viele von ihnen erkranken im Laufe der Mast und sterben noch vor dem Schlachttermin.

Elisabeth Penz
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. www.vier-pfoten.at